1634 erscheint die „Instruction“ zur Überführung von Hexen. Geschrieben hat das Buch der Arnsberger Hexenkommissar Dr. Heinrich von Schultheiß. Sein Ziel ist es, Gutes zu tun, nämlich menschliche Seelen zu retten. Heute erscheint sein Buch als ein Dokument tiefer Unmenschlichkeit. Dieses Werk steht im Mittelpunkt der Ausstellung vom August bis Oktober 2022 im Kloster Wedinghausen. Das I.BM.T hat die Ausstellung medientechnisch umgesetzt, Layoutkonzepte entwickelt, Grafiken gestaltet, Präsentationswände und Poster gestaltet, lebensgroße Aufsteller der Person Schultheiß entwickelt, Filme und ein Hörspiel produziert und eine Ausstellungs-Internetpräsenz gestaltet, die über einen QR-Code erreichbar ist.
Das Thema Hexerei ist emotional sehr aufgeladen. Bis heute beherrschen viele Vorurteile die Diskussion. Es geht um die Rolle der Kirche und ähnliches. Unter „Sichtweisen und Vorurteile“ wird eine grundsätzliche Einführung in das Thema gegeben und auf Postern vertieft. Ausschnitte aus dem schwedischen Spielfilm „Häxan“ (Hexen) von 1922 sowie der Hexentanz von Mary Wigman werden präsentiert. Exponate, französische Zeitschriften der 1920er-Jahre veranschauliche die Positionen.
„Hexerei – ein neues Feindbild“ zeigt den historischen Verlauf der Hexerei und deren Verfolgung. Poster und die Medienstation stellen den lokalen Bezug her. Historische Bücher werden gezeigt.
Unter „Prozessführung“ werden die Hexen- und Prozessorte in Arnsberg gezeigt und Prozessführungen erläutert. Ein Hörspiel vertieft einen Gerichtsprozess mit Gretha, wie er im Buch von Schultheiß niedergeschrieben und in die heutige Sprache angepasst ist.
Das Buch „Instruction durch Inquisition“ wird in einer Originalausgabe gezeigt und inhaltlich auf der Präsentationswand und den Postern vertieft. In der Medienstation wird im Buch geblättert und der Aufbau erläutert.
Die Kriminalitätshistorikerin Dr. Sarah Masiak hat in das Thema bei der Eröffnung eingeführt.